Evelyn von Roederbach.
Verlag für Literatur und medizinische Forschung.
Ihre Lebensphilosophie waren Rosen, Puppen und die Handwerkskunst aus dem Erzgebirge.
Ein weiterer Schwerpunkt ihres Schaffens war die Schriftstellerei über die Probleme der heutigen Zeit.
Die Natur war Ihr Paradies. die Rosenschere war ihr ständiger Begleiter.
Mit dem 18. Lebensjahr hatte sie sich verliebt, die Hochzeit war geplant, jedoch machte der Bräutigam sich aus dem Staub, noch bevor die werdende Mutter den gemeinsamen Sohn gebar.
Zum Glück hatte Evi liebe Eltern, speziell ihre Mutter Ingeborg war eine Seele von Mensch, die sofort bereit war, den kleinen Nachwuchs mit zu betreuen.
Sie arbeitete viele Jahre in Operationssälen, wobei Sie für die Narkosen und Intensivstationen zuständig war. Zu dieser Zeit war es nicht üblich, dass Narkosen von Ärzten bzw. Anästhesisten, eingeleitet wurden. Man stelle sich einmal vor, dass zu dieser Zeit in der DDR Narkosen noch mit der Schimmelbusch-Tropf-Maske durchgeführt wurden.
Dann verliebte sie sich neu und gründete eine richtige Familie. Sie bekam noch zwei Kinder. einen Jungen und ein Mädel. Damit war ihre gewünschte Familie komplett. Es sollte aber anders kommen.
Sie lebten in einem selbst gebauten Haus, und eine heile Welt brach für sie zusammen, als Ehemann F zu dieser Zeit einen Ausreiseantrag stellte, um in die Bundesrepublik Deutschland zu übersiedeln.
1982 war es so weit, der Antrag zur Ausreise in die Bundesrepublik wurde genehmigt und die ganze Familie konnte, ohne Hab und Gut, mittellos nach Gießen ins Auffanglager für Übersiedler und Vorbestrafte übersiedeln.
Sie ließen sich in Bayern nieder, weil dort Verwandte wohnten, und bekamen eine Wohnung in Oberbayern in Tr. Aufgrund der guten Berufsausbildungen bekamen sie auch beide sofort eine Anstellung. F als Ingenieur, Evi als Krankenschwester. Aus dieser Zeit hat Evi mir oft berichtet, wie rüpelhaft und abwertend Bayerische Beamte mit den Neuankömmlingen umgegangen sind.
Eines Christen unwürdig!
Nun waren sie in Bayern angekommen, hatten Arbeit, bezahlten Steuer und mieteten ein Haus Nähe Rosenheim.
Nach der Wende zog es Evis Mann F. aber wieder in die ehemalige DDR zurück, um einen Betrieb für G.Bau zu gründen. Evi wollte aber nicht wieder in Ihre alte Heimat, in die alte DDR zurück.
Dieser Versuch scheiterte und Evi saß mit einer hohen Bürgschaft alleine in Bayern da und wusste erst einmal nicht wie es weiter gehen sollte.
Gott sei Dank kam es anders.
Im Jahre 1986 lernten wir uns in einer Klinik in N.Dorf in Bayern kennen und eröffneten im Jahre 1989 eine Allgemeinpraxis für Naturheilkunde.
In dieser Zeit haben wir – Evelyn und Hans – uns lieben gelernt, wurden ein Paar und heirateten im Jahre 2003.
Es war eine liebevolle Zeit voller Harmonie und Zärtlichkeit.
Wegen einer Wirbelsäulenerkrankung wurde Evi einige Jahre einfach frühberentet. Nun hatte Sie endlich Zeit, ihren Hobbys nachzugehen und Puppen, Engel und Figuren aus dem Erzgebirge, zu sammeln.
Ihr ganz besonderes Hobby wurde die Schriftstellerei, womit Sie rückblickend, Ihre vergangene Zeit aufarbeiten konnte.
Da ja die Evolution keine Gnade kennt, erkrankte H. an einer schweren Krankheit die über Jahrzehnte bis heute andauert. Dank Evis aufopfernder Pflege kam er aber ins Leben zurück, um dann schlußendlich seine geliebte Evelyn, die ein paar Jahre später schwer erkrankt war, zu Hause zu pflegen und im Sterben zu begleiten.
Ein Auszug aus seinem Nachruf über Evelyn:
Plötzlich drehten sich Ihre Augen und schauten mich mit einem unbeschreibbaren intensiven Blick an, ob es ein Hilfeschrei oder Dankbarkeit war, werde ich wohl niemals mehr erfahren. Das einzig Verlässliche ist die Träne, die kommt, kurz bevor der Mensch sich ins Jenseits verabschiedet. Sie schloss dann friedlich beide Augen und verabschiedete sich von dieser Welt.
Ich bin sehr dankbar, dass wir diesen Moment mit unserer Evi erleben durften.
Meine liebe Evi war für mich und viele Jahrzehnte, für Ihre Familie und für Andere da. Mit Ihrer unersetzlichen Liebe und gigantischem Einsatz in der Phase, in der ich schwer krank war, rettete Sie mein Leben. Ich vermisse Sie so sehr und werde für den Rest meines Lebens mit Dankbarkeit an sie denken. Sie hat gearbeitet bis zur völligen Erschöpfung.
Aufgrund der totalen Erschöpfung verstarb meine geliebte Evi in meinen Armen.
Das Büchlein „Isabella“ Schicksalsjahre am Stromboli, geschrieben für Ihre Mutter Isabella, konnte Sie leider nicht vollenden.
